„Suche nach dem Klimaglück“ – Ergebnisse der Wirksamkeitsevaluation einer Ausstellung zum Klimawandel für Kinder

Kann der Besuch einer Ausstellung zum Klimawandel und Klimaschutz das Problembewusstsein von Kindern bezüglich des Klimawandels beeinflussen? Gelingt ein Lebensweltbezug? Und lässt sich Handlungsmotivation bei den Kindern wecken?

Diese Fragen untersuchte Jessica Arnet als Diplomandin der Universität Trier im Rahmen einer Wirksamkeitsevaluation der e-fect eG für die Ausstellung „Auf der Suche nach dem Klimaglück“ im Kinder- und Jugendmuseum Energiestadt des Fördervereins NaturGut Ophoven e.V. Die Ausstellung richtet sich an Kinder zwischen 4 und 12 Jahren und thematisiert unterschiedliche Auswirkungen des Klimawandels in verschiedenen Regionen der Welt. Ziele der Ausstellung sind es, den Besuchenden einen Bezug zu den Folgen des Klimawandels für das Leben der Menschen an verschiedenen Orten der Erde zu ermöglichen sowie das Problembewusstsein und die Handlungsmotivation zum Klimaschutz zu steigern, um zum weltweiten Klimaglück beizutragen.

Die Evaluation entwickelte zunächst ein Modell der Ausstellungswirkung, das auf dem integrierten Einflussschema umweltgerechten Alltagshandelns von Matthies basiert. Ergänzend flossen Erkenntnisse der Forschung zum Lernen im Museum und zum Umweltverhalten ein. Aus dem Wirkmodell konnten Zielbereiche der Ausstellungswirkung und Einflussfaktoren abgeleitet sowie entsprechende Fragen zur Erfassung der angestrebten Wirkungen entwickelt werden.

Die Wirkungsevaluation erfolgte mit einem messwiederholtes Design mit drei Messzeitpunkten (vor, direkt nach und drei bis fünf Wochen nach Ausstellungsbesuch), um sowohl die direkten Reaktionen der Kinder zu erfassen als auch Hinweise auf andauernde Wirkung zu erhalten. Insgesamt konnten 129 Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren aus fünf Gruppen mit standardisierten Fragebögen zu Problembewusstsein, Handlungsmotivation, Betroffenheit, Ausstellungserleben und ihrem Umweltverhalten befragt werden.

Wie sich zeigte, wurden die Ausstellungsziele überwiegend klar erreicht und auch 3-5 Wochen nach dem Ausstellungsbesuch gibt es Hinweise auf dauerhafte Wirkeffekte bei den Kindern. Eine umfangreiche Untersuchung von Transferwirkungen in den Alltag der Kinder und besonders ihres (Umwelt-)Verhaltens, war jedoch im Rahmen dieser Evaluation nicht möglich.

Leider herrscht gerade im Umweltbildungsbereich durch die Mittelknappheit ein Mangel an Studien mit experimentellen Kontrollgruppendesign und langfristig angelegten Evaluationen, die auf die besonders umweltrelevanten dauerhaften Wirkungen auf Verhaltensebene fokussieren. Dieses Problem ist zwar nicht einzigartig für den Umweltbildungsbereich, allerdings fordert die Aktualität und Dringlichkeit des voranschreitenden Klimawandels (verhaltens-)wirksame Maßnahmen und entsprechende Untersuchungsdesigns, diese klar zu identifizieren.

 

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